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Wir spielen die Musik, vor der uns unsere Mütter immer gewarnt haben! Das ist das Motto von Jule, Papa & The Greyheads.
Die Band existiert seit Ende 2013. Alle Bandmitglieder haben langjährige Bühnenerfahrung in verschiedenen Besetzungen. Sänger und Gitarrist Walter hat über viele Jahre in der Meinerzhagener Band "Walter Goes to Hasenkamp" gespielt, Keyboarder Helge hat zusammen mit Sängerin Nicci in der "Seven Mountains Bluesband" gespielt, Schlagzeuger Mathias spielte in Dresden bei "Liedschatten" und Oliver hat bei diversen Rockbands sowie dem "Jazz Oder Nie" Trio den Bass zum Klingen gebracht. Neu dabei ist Sängerin Evelyn, die in mehreren Bands (z.B. DOC, Paradocs, Liza-Lisa oder B-O-N) in Köln und Bergisch Gladbach sehr aktiv war. Die Mitglieder leben im Köln-Bonner Raum.
#Musik: Was zeichnet Eure Musik aus?
Wir sind Freunde der sogenannten klassischen Rockmusik, die ihren Ursprung zum großen Teil in den Siebzigern und Achtzigern hat. Auch in den Folgejahren gab es noch viele gute Rockbands, nur sind sie oft in den Medien unterrepräsentiert gewesen. Unsere Vorbilder sind vielfältig, und so bieten wir ein breites Spektrum an Titeln an. Wir bieten nicht nur gute Instrumentierung, sondern legen auch großen Wert auf einen ausgereiften Satzgesang. Damit heben wir uns deutlich von vielen anderen Bands ab, die genau das nicht bieten können.
#Coverband: Habt Ihr schon mal darüber nachgedacht, Euch als Tribute-Band aufzustellen?
Ja, das haben wir. Es gibt so einige Bands, bei denen wir uns das vorstellen können. Marketingseitig ist das der leichtere Weg, denn es gibt diverse Veranstalter, die ausschließlich solche Tribute-Bands ins Programm nehmen. Und es gibt ja auch tolle Coverbands mit solch einem Profil. Das hat den Vorteil, dass man vom Namen des Originals profitiert. Uns ist das zu eng. Zum einen geben wir der Musik gerne eine sehr persönliche Note, zum anderen empfinden wir diese Einschränkung als Korsett, dass uns das Atmen erschwert. Wenn wir unser Publikum fragen, dann wird neben dem hervorragenden Gesang gerade die Vielseitigkeit unseres Programms in Verbindung mit dem hohen Niveau unserer Performance gelobt.
#Songs: Nach welchen Kriterien sucht Ihr Eure Songs aus?
Angefangen haben wir mit diversen Klassikern, die jeder Rock-Musiker kennt und spielen kann. Nach der Devise "Sag mal die Tonart an und zähl ein!" waren wir innerhalb kürzester Zeit in der Lage, erste Auftritte zu bestreiten und haben so z.B. schon nach wenigen Wochen gemeinsamer Probe in Siegburg den Marktplatz gerockt. Da haben wir uns scherzhaft noch als "Nachwuchsband" bezeichnet ob des kurzen Bestehens der Band ;-). Jeder von uns hat seine Lieblingstitel, die er oder sie gerne machen möchte, und dann diskutieren wir, was wir zuerst ins Repertoire nehmen. Und jeder von uns muß sich dabei wohlfühlen, aber der Gesang ist das A und O.
#Programm: Und was spielt Ihr zum Beispiel?
Um es mal alphabetisch aufzuzählen, sind da Klassiker von AC/DC, Bon Jovi, Dire Straits, Robert Palmer, Tom Petty, Pink Floyd, Rolling Stones und Tina Turner bis hin zu ZZ Top zu nennen. Und bei den aktuelleren Titeln reicht die Palette von Adele, Duffy, Foo Fighters, Kings of Leon, Pink bis Amy Winehouse oder Zaz. Ich sag mal: Kommen und genießen.
#Nicci: Apropos Gesang, wer von Euch singt?
Alle! Viele Titel singen Nicci und Evelyn und die Band bietet einen mehrstimmigen Satzgesang bei vielen Titeln. Das macht eine Menge her und begeistert. Wenn wir unterwegs in einem Wirtshaus sind, dann legen wir schon mal a Capella einen Titel aus dem Stehen auf und haben sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit der Gäste. Ja und dann gibt es viele Titel, die Walter mit seiner charakteristischen Rockröhre singt. Da spürt man die Energie aus jeder Ecke des Körpers. Keyboarder und Gitarrist Helge deckt viele weitere Titel ab, die ihm wie auf den Leib geschnitten sind. Dazu greift er gerne auch mal zur Mundharmonika, wenn ein Blues-Titel eine tolle Farbe braucht. Nicht zu vergessen ist Olivers Bass – nicht nur vom Instrument her. Diese Stimme rundet den Gesang nach unten ab.
#Jule: Jule, Papa & The Grey Heads, wer ist Jule?
Mit Jule am Gesang haben wir begonnen. Sie hat eine wunderbare Stimme und uns zu Liedern von Melissa Etheridge oder Helen Schneider gebracht - ein wahrer Genuß. Sie ist die Tochter von Gitarrist Walter und stand mit ihrem Namen für den Bandnamen ein. Dann hat die einen süßen Sohn bekommen und fiel erst einmal aus. Und dann kam das zweite Kind und die Zeit wurde einfach zu knapp. Familie geht vor.
#Gesang: Und dann mußtet Ihr Euch also um eine neue Sängerin kümmern?
Nein, wir mußten nicht, wir wollten. Wir können auch ohne Sängerin ein Konzert bestreiten - mit kleinerem Repertoire - versteht sich. Aber Helge kannte Nicci aus seiner Zeit bei der bereits aufgelösten "Seven Mountains Bluesband" und rief sie an, ob sie nicht zu uns kommen möge. Sie kam zu einer Probe und hat zugestimmt. Aber Nicci macht nicht einfach mit - sie macht vor! Sie hat eine tolle Bühnenpräsenz und eine Stimme, die absolut überzeugt. Neues Gesicht - neue Farbe. Und neuer Charakter? Ja, das kann man getrost sagen. Aber wir wollten mit zwei Sängerinnen spielen und haben Evelyn an Bord geholt. Sie hat eine tolle Rock-Röhre und ist in ihrer Präsenz wirklich klasse. Da merkt man auch, was lange Bühnenerfahrung ausmacht. Niccis und Evelyns Stimmen passen sehr gut zueinander. Ob solo oder im Duett - wirklich überzeugend und intensiv.
#Repertoire: Wenn man eine neue Sängerin einarbeitet, wie geht das dann mit dem Repertoire?
Ganz klar, das kann man nicht 1:1 übernehmen. Dazu sind die beiden Stimmen und die Charaktere der Frauen doch zu verschieden. Da gibt es einige Titel, die auch Nicci wunderbar singt und dann gibt es doch diverse neue Songs, die unser Repertoire deutlich erweitert haben. Nicht jede Sängerin wagt sich an Adele, Amy Winehouse oder Zaz heran, da muß man schon eine außerordentliche Begabung und Stimme mitbringen. Das hat Nicci schon im Kölner Tanzbrunnen erfolgreich bewiesen und das beweist sie bei jedem Auftritt auf Neue. Sonst wären wir kaum auch nur ansatzweise auf die Idee gekommen, solche anspruchsvollen Songs aufzunehmen. Und das Publikum zieht den Hut und jubelt. Das motiviert!
#Corona-Pause: Wie ist es Euch ergangen?
Corona hat alle Bands aus der Kurve getragen. Wir hatten Anfang 2020 ein paar sehr schöne Studio-Aufnahmen gemacht, damit wir den Veranstaltern etwas auf die Ohren geben können. Darauf sind wir echt stolz. Ja und dann war auf einmal kein Auftritt mehr möglich, sogar der Proberaum war dann lange geschlossen. Um nicht einzurosten haben wir dann ein wenig in die Technik investiert und haben via Internet geprobt. JamKazam haben wir zuerst ausprobiert und verworfen, mit Jamulus ging es dann meist ganz gut. Das Problem ist die Verzögerung. Wenn das Netz uns gewogen war, blieben wir unter 30ms und dann war das ganz gut. Manchmal haben wir mit einem separaten PC ein Metronom eingespielt, an dem wir uns alle orientiert haben. Da jeder den Click mit einer ähnlichen Verzögerung gehört hat, waren wir halbwegs synchron. Aber es gab auch Abende, an denen wir abbrechen musten. Man kann aber sagen, dass wir durch die Online-Proben in Übung geblieben sind und auch neue Stücke eingeübt haben. Bei der ersten normalen Probe danach in unserem Proberaum ging es fast so, als hätten wir diese Zwangspause nicht gehabt.
Corona wirkt aber noch nach. Veranstaltungen sind seltener und folglich ist es schwieriger, an gute Gigs zu kommen. Und doch läuft es langsam wieder an.
#Zukunft: Und wie geht's weiter?
Wir arbeiten daran, das Repertoire mit beiden Sängerinnen abzurunden. Das ist viel Aufwand, denn es soll ja auch gut arrangiert sein. Wer singt welche Stimme, wie sehen die Einsätze aus, geht das auch wenn jemand fehlen sollte? All das sind Themen, die uns Woche für Woche in der Probe beschäftigen. Die mehr als 60 Titel unseres Repertoires wollen auch geprobt werden, damit sie gut laufen. Das kostet Zeit. Ideen für neue Stücke haben wir noch sehr viele, mehr als die Zeit, sie alle zu proben. Da werdet Ihr zukünftig noch einiges von uns erwarten können.
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